Niemand hatte Schuld: Kindheit ohne Watte
Shownotes
In dieser Folge öffne ich meine Pralle Plaudertascheund nehme euch mit auf eine Reise in die Kindheit der sechziger und siebziger Jahre. Wir sprechen darüber, wie wir ohne Helikopter-Eltern, Handys und Sicherheitsnetze aufwuchsen – und warum das gar nicht so schlecht war. Ich teile eine bewegende Geschichte über Mut, Verantwortung und echte Freundschaft, die viele zum Nachdenken bringt. Gemeinsam erinnern wir uns an die kleinen Unfälle, die großen Abenteuer und das Gefühl von echter Freiheit. Hört rein und lasst euch inspirieren von einer Zeit, in der niemand Schuld hatte – außer vielleicht wir selbst.
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00:00:02: Ja, und hier ist wieder der Bralle Podcast
00:00:07: von
00:00:08: Magas Bralle Blautasche.
00:00:12: Es ist ein langes Wort, deswegen ein bisschen rausgezogen.
00:00:15: Magas Bralle Blautasche Podcast.
00:00:18: Und die Maga ist heute mit mir im Studio und die Maga die öffnet ihre Bralle Blautasche.
00:00:24: Maga, was ist drin?
00:00:25: Oh,
00:00:25: heute habe ich was ganz Besonderes.
00:00:27: Ich war jetzt kürzlich unten an meinem Schreibtisch.
00:00:31: Und habe was gefunden.
00:00:32: Und das muss ich vorlesen, weil das ist wirklich toll.
00:00:36: Und das war vor Jahren einmal in einer großen Zeitschrift drin und das habe ich mir dann raus.
00:00:42: Wer das verfasst hat, das ist unbekannt.
00:00:44: Das weiß niemand.
00:00:47: Und das heißt, niemand hatte Schuld.
00:00:50: Wenn du nach neunzehnhundert achtundsiebzig geboren wurdest, hat es nichts mit dir zu tun, also verschwinden wir.
00:00:58: Kinder werden heute in Watte gepackt.
00:01:02: Wenn du als Kind in den fuchtscher, sechtscher, siebtscher Jahren lebtest, ist es zurückblicken, kaum zu glauben, dass wir es so lange überleben konnten.
00:01:13: Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgrund und ohne Airbags, oftmals zu sechst und es ging zum Badeweiher.
00:01:22: Wir hatten keinen Schwimmunterricht und dennoch badeten wir im Fluss und keiner ist da drunken.
00:01:29: Irgend ein großer brachte uns dann irgendwas, dann schwimmen bei, das hat so passt.
00:01:35: Unsere Bettli waren angestiegen mit knallen, strahlenden Farben, voller Blei und Katmium.
00:01:42: Alle Fläschle, auch die die Mauster aber durchholten, konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen.
00:01:49: Genauso wie die Flasche mit dem Bleichmittel.
00:01:51: Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerle.
00:01:57: Auf dem Fahrradhelm trugen wir nie einen Helm.
00:02:00: Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen.
00:02:03: Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und deckten während der ersten Farbe, dass wir die Bremsen vergessen hatten.
00:02:10: Dabei kamen wir nach ein... wenigen Unfällen klar.
00:02:14: Wir verließen morgens das Haus zum Spielen und blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlatternen angingen und zum Gebetleuten, als um sechs Uhr abends leuteten.
00:02:27: Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht einmal ein Handy dabei.
00:02:32: Wir haben uns geschnitten, brachen Gnochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt.
00:02:38: Das waren eben Unfälle.
00:02:39: Niemand hatte Schuld, außer wir selbst.
00:02:42: er fragte nach Aufsichtspflicht.
00:02:46: Kannst du dich noch an Unfälle erinnern?
00:02:48: Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau.
00:02:52: Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht.
00:02:56: Ein aufgeschöpftes Knie beim Tempelhüpfen wurde schnell mit Leukoplast verpappt und dann ging es gleich wieder weiter zum Spien.
00:03:05: Wir asen Kekse.
00:03:07: Brot mit Dickbutter, dranken sehr viel biege Brause und wurden trotzdem nicht zu dick.
00:03:14: Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.
00:03:20: Wir hatten keine Playstation, Nintendo, Xbox, Videospiele, sixty-four Fernsehkanäle, Filme auf Video, eigene Fernseh, Computer, Internet-Jetrum.
00:03:32: Aber wir hatten Freunde.
00:03:34: Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße.
00:03:38: Und wir marschierten zu deren Heim und klingelten.
00:03:41: Manchmal brauchten wir nicht klingeln, drückten die Türklinge und gingen hinein.
00:03:45: Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern.
00:03:50: Keiner brachte uns und keiner holte uns ab.
00:03:54: Wie war das nur möglich?
00:03:56: Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstecken und Tennisbellen.
00:04:00: Außer dem Aßen wie Würmer und die Prophezeiungen tragen nicht ein.
00:04:04: Die Würmer leben nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken starren wir nicht besonders viele Augen aus.
00:04:13: Beim Straßenfußball oder Völkerball dürfte nur der mitmachen, der gut war.
00:04:19: Wenn ich gut war, musste mit Enttäuschungen klarkommen.
00:04:23: Manche Schüler waren nicht so schlau wie die anderen.
00:04:26: Sie rasselten durch die Prüfungen und wiederholten die Klassen.
00:04:29: Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden und gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
00:04:37: Kriegte man einen Verweis, wurde kein Anwalt eingeschaltet, im Gegenteil zur Haus gab es zusätzlich noch erwarten.
00:04:45: Ebenso für ein freches Mundwerk hat uns das geschadet.
00:04:49: Einen kleinen Glaps auf die Finger oder auf einen dick mit Windeln ummandelten Popo waren keine Schläge.
00:04:56: Es hat nur Schrecken erzeugt und uns gezeigt, dass man was falsch gemacht hat.
00:05:02: Unsere Taten haben manchmal Konsequenzen und keiner konnte sich verstecken.
00:05:07: Wenn einer gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus im Schlamassel raushauen.
00:05:13: Im Gegenteil, sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei.
00:05:18: Man dürfte Hautfarben und Begriffe noch aussprechen, ohne Angst haben zu müssen, eine Anzeige zu bekommen.
00:05:25: Wir wussten ohne GBS, wo die nächsten Dörfer und Orte liegen.
00:05:30: Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikopereitschaft hervorbelacht.
00:05:40: Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung.
00:05:45: Und mit allem wussten wir, umzugehen.
00:05:49: Ist das nicht was Tolles?
00:05:50: Das ist was Tolles.
00:05:52: Es war ein Wunderschön.
00:05:54: Und ja,
00:05:55: ich sage nur, danke für diesen Schönen.
00:05:59: Ja, für dieses Schöne,
00:06:00: was du da erzählt hast, für dieses Schöne, für diese Schöne Geschichte.
00:06:04: Und da ist schon wieder unser Podcast, den Musik.
00:06:08: Und
00:06:08: ich sage, danke, Marga, dass du da warst und bis zum nächsten
00:06:12: Mal.
00:06:13: Ja, bis zum nächsten Mal.
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