Von Feuchtwangen nach Wien: Zwischen Bühne und Bücherstapel

Shownotes

In dieser Folge nehme ich euch mit auf eine spannende Reise durch die Welt der Kultur, Literatur und Theaterarbeit. Gemeinsam mit Dr. Wüstenhagen, der Leiterin des Kulturamts Feuchtwangen und Dramaturgin der Kreuzgangsspiele, tauche ich tief ein in ihre außergewöhnliche Laufbahn – von der Magisterarbeit über Elfriede Jelinek bis zu den Herausforderungen und Erfolgen der traditionsreichen Festspiele. Wir plaudern über bewegende Begegnungen, seltene Bücherfunde und die Magie, die entsteht, wenn Geschichte und Gegenwart auf der Bühne verschmelzen. Auch das kommende Programm, spannende Kinderstücke und die Suche nach neuen Talenten kommen zur Sprache. Hört rein und lasst euch begeistern von den Geschichten, die hinter den Kulissen einer der bekanntesten Theaterinstitutionen Deutschlands stecken!

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00:00:03: Ja,

00:00:03: hallo, hallo und herzlich willkommen.

00:00:05: Wir haben heute wieder Magas pralle Plautertasche

00:00:09: am Start.

00:00:10: Und die Marga hat sich einen ganz, ganz besonderen Gast aus Feuchtwangen eingeladen.

00:00:15: Und zwar, Marga, stellen bitte die nette Dame vor.

00:00:19: Ja,

00:00:19: ich habe heute eine ganz charmante, eine wirklich, wirklich charmante junge Dame bei mir.

00:00:27: Und das ist die Frau Dr.

00:00:28: Wüstenhagen, und das ist die Leiterin des Kulturamts der Stadt Feuchtwangen.

00:00:34: Und sie arbeitet zudem als Dramaturgin und Pressereferentin der Kreuzgangsspiele.

00:00:41: Und sie ist sogar seit Jahr zwanzig, zusätzlich auch noch die Stellvertreter der Intendanz.

00:00:49: Ja, Frau Dr.

00:00:50: Wüstenhange, das ist so schön, dass ich Sie da hab, das finde ich ganz toll.

00:00:54: Wie kamen Sie damals zu so einem interessanten Angebot, Feuchtwangen?

00:01:00: Ist ja nicht unbedingt Eichstedt, Bamberg oder Wien?

00:01:03: Ja, also es war eigentlich ganz einfach.

00:01:08: Die Stelle war ausgeschrieben eigentlich als Leiterin des Kulturbüros der Stadt Feuchtwangenwasser.

00:01:15: Und ich kannte die Kreuzgangsspiele tatsächlich schon länger.

00:01:18: Die Kreuzgangsspiele sind ja sehr bekannt.

00:01:19: Und wenn man sich mit Theater auskennt, dann kennt man natürlich die Verspiele in Feuchtwangen.

00:01:26: Und dann habe ich mich beworben.

00:01:27: Ich habe gedacht.

00:01:28: Das probiere ich mal und dann wurde ich tatsächlich eingeladen, war mehrfach in Feuchtwangen, habe mit meiner Vorgängerin, der Petra Brüning, die hat ja das Skulpturamt aufgebaut, fünfzehn Jahre lang und ist dann in den Ruhestand gegangen.

00:01:43: Mit der habe ich mich ein paar Mal getroffen, mit unserem Intendanten habe ich mich getroffen, vor dem Stadtrat musste ich mich... Ja, das muss

00:01:50: man sich auch vorstellen.

00:01:51: Das ist klar,

00:01:51: ja.

00:01:53: Das ist ja sehr, sehr wichtig.

00:01:54: Und am Ende hat man sich für mich entschieden.

00:01:58: Da freue ich mich immer noch drüber.

00:01:59: Es

00:01:59: spricht für Sie.

00:02:01: Also, Frau Dr.

00:02:02: Wüstenhang, Sie haben ja einen wahnsinnigen Korrikulum Witte, also einen Lebenslauf.

00:02:07: Also, der ist wirklich beachtlich.

00:02:10: Sie ist so jung und da denkt man gar nicht, dass Sie schon alles so studiert haben.

00:02:14: Sie haben gern Manistik studiert, Geschichte, Philosophie, das ist übrigens... ist die Liebe zur Weisheit.

00:02:20: Und auch noch die Wissenschaft über den Sinn des Lebens, unseres Star-Science und der Stellung des Menschen in der Welt.

00:02:27: So kann man das ein wenig ausschmücken.

00:02:30: Auch hat es Philologie studiert.

00:02:32: Das ist die Liebe zur Sprache, also Sprache und Literaturwissenschaften.

00:02:38: Und das ist ja eigentlich auch, was sie so die ganze Zeit beschäftigt.

00:02:44: Sie waren auch einmal in einem Künstlerhaus in Concordia, die Concordia in Bamberg, ganz bekannt.

00:02:51: Und was hat man da alles so gemacht in Ihrer Position damals?

00:02:55: Also ich habe dort als Volontärin tatsächlich angefangen nach dem Studium noch unter Professor Goldmann, der das Künstlerhaus ja sehr, sehr lange geleitet hat.

00:03:04: Der hat

00:03:04: es lang geleitet.

00:03:06: Ja, ja, ja.

00:03:07: Und

00:03:08: das ist eine wirklich tolle Einrichtung.

00:03:10: Das ist eine Einrichtung des Freistaats Bayern.

00:03:12: Also das ist gar keine Bamberger Einrichtung, keine Städtische, sondern das ist direkt dem Ministerium unterstellt und dafür gibt ein Kurad an zwölf Künstlerinnen und Künstler stipendien.

00:03:24: Die

00:03:24: können sich dort nicht bewerben.

00:03:25: Die werden wirklich ausgewählt aus den sparten Musik, Literatur und bildende Kunst.

00:03:33: Und es

00:03:33: war

00:03:33: eine sehr, sehr spannende Zeit.

00:03:35: Wie gesagt, ich war da als Voluntärin und danach noch als Mitarbeiterin.

00:03:39: Eine Zeit dort beschäftigt, habe den Übergang zu Nora Gomringer mitgemacht vom Professor Gottmann, der dann auch

00:03:45: im Frühstück gegangen ist.

00:03:47: Dann hat Nora Gomringer das Haus übernommen, eine wie ich finde, sehr großartige Entscheidungen damals, weil sie ist einfach eine großartige Künstlerin.

00:03:56: Ich freue mich sehr, dass sie sie kennenlernen durfte.

00:03:59: Ich kannte sie schon ein bisschen aus dem Studium natürlich.

00:04:02: Das verbindet dann Kleider.

00:04:04: Hat man dann gleich eine Sympathie und eine Symbiose und alles zusammen.

00:04:09: Genau.

00:04:10: Das Künstlerhaus ist deshalb so interessant, weil sich verschiedene Künste miteinander mischen.

00:04:16: Und auch miteinander arbeiten.

00:04:18: Es gibt ganz junge Komponistinnen und Komponisten, die zeitgenössische klassische Musik machen.

00:04:24: Damit

00:04:24: hat man ja nicht so viel

00:04:26: Berührung

00:04:27: normalerweise.

00:04:28: Ich hatte das schon vorher in Wien.

00:04:30: Da reden wir vielleicht auch schon.

00:04:32: Noch mal drüber kurz später.

00:04:35: Aber das fand ich spannend.

00:04:36: Diese Verbindung zwischen Literatur und Text und Bildung der

00:04:40: Kunst.

00:04:41: Da entstehen...

00:04:43: Ja,

00:04:44: da entstehen wirklich ganz großartige Sachen und ich bin sehr dankbar für diese Zeit, in der ich auch ganz, ganz viel lernen durfte.

00:04:53: Und sie waren ja bei es ja mal ganz wahnsinnig tolle Verbindungen auch zu der Elfriede Jellinek, die ja im Jahr vier in Literatur Nobelpreis gewonnen hat.

00:05:05: Und die hat ganz markante Bücher geschrieben, also die Liebhaberinnen.

00:05:11: Dann die Gier und die Lust.

00:05:14: Die Lust, ja, ja.

00:05:17: Da hat Reich Ranicki mal gesagt, das Buch müsste eigentlich Unlust heißen.

00:05:23: Ja, ich weiß schon warum.

00:05:24: Weil wenn man irgendwie anfängt zu lesen, das zieht sich unwahrscheinlich hin bis aufs Wesentliche.

00:05:29: Aber diese Wortglauberei und das Wortspähe, also das ist schon grandios.

00:05:34: Also man muss sich da schon richtig neidigen.

00:05:38: gar nichts darüber zu sagen, das ist schon grandios.

00:05:43: Wie haben Sie da eine Verbindung dazu gehabt in Wien?

00:05:48: Also es

00:05:49: wurde dann da ja aufgabelt.

00:05:50: Genau.

00:05:51: Entstanden ist es so.

00:05:52: Ich habe Magisterarbeit geschrieben über die frühen Theaterstücke von Alfredi Lenek.

00:05:56: Die sind nicht so bekannt.

00:05:59: Das hat sie in den Achtzigerjahren geschrieben.

00:06:02: Und es sind auch noch Theatertexte, die eine klassische Form haben mit Regieanweisungen und einzelnen Rollen.

00:06:08: Ganz

00:06:09: brav, wie es ist gehört.

00:06:10: Genau.

00:06:11: Und dann habe ich... Entschuldigung.

00:06:17: Ja,

00:06:17: das war schon so vorgegeben früher.

00:06:22: Und dann habe ich in zugemeiner Recherche, zu meiner Magisterarbeit mit dem Alfred-Elineck-Warshop-Forschungszentrum in Wien Kontakt aufgenommen, weil die ganz viele Texte und Manuskripte auch haben, die man so nicht einfach kriegt, also die nicht veröffentlicht sind.

00:06:36: Das

00:06:38: ist dann ein Archiv und da kann man das alles noch

00:06:40: vorstellen und lesen.

00:06:41: Genau, da gibt es ganz viele Sachen.

00:06:42: und dann habe ich einfach gefragt, ob die ob ich da mal arbeiten darf.

00:06:47: Und dann haben sie gesagt, ja klar.

00:06:51: Und zuerst war es auch so, dass sie gesagt haben, ja klar, wenn sie nichts kosten, dann dürfen sie jederzeit kommen, so wie es halt

00:06:57: so ist.

00:06:58: Und

00:06:58: dann habe ich noch als Studentin dort quasi als Praktikantin angefangen, habe dann Praktikungen gemacht, bin nach Wien gegangen und habe das dann aber über ein ganz normales Auslandsemester dann auch damit das finanziell auch funktioniert.

00:07:12: Und hatte dann dort eine kleine Stelle für eine Zeit.

00:07:15: Aber das ist doch wunderbar.

00:07:16: Da haben es doch alles, was sich erreicht.

00:07:21: Es ist auch viel.

00:07:23: dann Fügung.

00:07:24: Ja, sicherlich.

00:07:28: erlebt und dann dort sein kann.

00:07:29: Und meine Aufgabe war vor allen Dingen eine Scherche.

00:07:34: Es gab Hinweise darauf, dass es noch Texte gibt, die irgendwo veröffentlicht wurden.

00:07:39: Da war meine Aufgabe, die zu finden.

00:07:41: Das heißt, man läuft auch sehr, sehr viel in Antiquariaten rum und in welchem Sammelband denn das Buch drin ist, konnte tatsächlich ein paar Sachen noch finden.

00:07:51: Gibt es eigentlich noch so private Archivare?

00:07:56: Buchhandlungen, die antike Bücher haben,

00:07:59: die immer

00:08:00: noch was bringen?

00:08:01: Ja, ganz viel, in Wien ganz, ganz

00:08:03: viel.

00:08:05: In Bamberg gibt es das auch, da gab es auch zwei, drei Antiquariate, wo man noch ältere Bücher angucken kann, aber in Wien gibt es das an jeder Ecke.

00:08:15: quasi mit einem kleinen Koffer dorthin gefahren und bin mit zwei großen Koffern

00:08:21: voller

00:08:21: Bücher wieder nach Bamberg dann zurückgefahren.

00:08:26: Und was auch ganz spannend war, wir hatten als Forschungszentrum damals die Aufgabe, die Bibliothek von Alfredi Eleneck zu sortieren.

00:08:37: Sie hat gemeint, sie hat da so viel Zeug und irgendwie kommt sie nicht mehr zu Recht.

00:08:41: Und dann haben die natürlich Gerade als ich noch Praktikantin war, die haben mich da hingeschickt und haben gesagt, da kannst du ein bisschen sortieren.

00:08:49: Und im Gegenzug haben wir dann fürs Forschungszentrum ein paar Minuskripte von ihr bekommen.

00:08:54: Das war eine spannende Arbeit.

00:08:56: und das Gleiche haben wir dann gemacht für Olga Neuwe, das ist eine Komponistin und Maestra.

00:09:02: Die, die auch gesagt hat, also wenn ihr das bei der Elfriede gemacht habt, dann könnte das doch bei mir auch mal.

00:09:10: Und da hat man dann einfach die Bibliothek sortiert und ist eingegeben im System.

00:09:15: Das ist bei die haben natürlich unglaublich viele Sachen.

00:09:18: Das kann

00:09:18: ich mir vorstellen.

00:09:20: Und bei Olga Neu wird fand ich so spannend.

00:09:22: Als ich bei ihr war, da war ich ja wirklich stundenlange in ihrer Wohnung allein und hab da ihre Sachen sortiert.

00:09:29: Und

00:09:29: jetzt hat ihr die.

00:09:30: Sie hat während ich da war, Komponiert.

00:09:33: Und das fand ich ganz, ganz spannend, wie sie da so vorgeht.

00:09:36: Da

00:09:37: hat sie dann komponiert und sie haben die Bücher gestopiert.

00:09:39: Genau, ich hab Bücher sortiert und hatte die ganze Zeit ... Irgendwie Musik.

00:09:43: Immer Musik im Ohr.

00:09:45: Genau, im Hintergrund.

00:09:48: Und sie hat mir auch Kaffee gemacht, hat mir Kuchen geholt sogar, weil sie irgendwie gedacht hat, oh Gott, diese arme Studentin, die muss jetzt hier im ganzen Grab durchkühlen.

00:09:55: Sie

00:09:55: ist ja schon schlanker,

00:09:56: ne?

00:09:57: Ja,

00:09:57: ja.

00:09:58: Und das war wirklich, das war spannend.

00:10:00: Also, Olga Nürrit war wirklich eine Frau, die mich... nachhaltig beeindruckt hat.

00:10:06: Elfriede Elnick war auch spannend, aber sie war etwas kühler und reserviert.

00:10:09: Da muss man sagen, also von Elfriede Elnick hat man nicht so viel gesehen.

00:10:13: Also man war da mehr oder weniger für sich allein.

00:10:15: Sie hat schon mal gefragt, ob man was trinken will, aber eigentlich kam es nicht zu einem Gespräch, was ich natürlich ein bisschen erhofft habe.

00:10:22: Aber Olga Neuvut war, die hat auch viel erzählt und hat damit auch erzählt, welcher Lieblingskuchen von Thomas Bernhard hatte und so.

00:10:30: Also da kann man noch so ein paar Hintergrundgeschichten.

00:10:34: Das ist

00:10:34: ja toll, ja.

00:10:35: Das war schon auch eine Zeit, wo man sehr, sehr viel einfach

00:10:39: in

00:10:39: sich aufgenommen

00:10:40: hat.

00:10:40: Aber jetzt haben es doch so in Wien und jetzt sind es dann in Feuchtwagen.

00:10:44: Das ist ja ein riesengroßer Unterschied.

00:10:48: Aber jetzt kommen wir mal ganz schnell zurück.

00:10:50: Sie haben ja ihr Doktor Arbeit geschrieben.

00:10:53: Und zwar heißt die die Mittelalter Rezeption in der Literatur der DDR.

00:10:58: Und das müssen wir jetzt ein bisschen erklären.

00:11:01: um was es da geht und das interessiert unsere Zuhöre ungemein, das was ihr bestimmt.

00:11:07: Ja, also das ist natürlich etwas, was man nicht so leicht verbindet und ich war damals auch eine der ersten, die sich diesem Thema überhaupt gewidmet hat.

00:11:18: Also ich habe damals gearbeitet am Lehrstuhl für mittelalterliche Literatur in.

00:11:28: Da ging es schon immer um das Thema Mittelalterrezeption.

00:11:32: Also Rezeption ist nichts anderes, als man nimmt einen alten Text oder einen alten Stoff.

00:11:37: und verwertet ihn in der Gegenwart neu.

00:11:40: Die berühmteste Mittelalterrezeption sind die Opern von Richard Wagner.

00:11:44: Also wenn man den Passivall

00:11:46: anwirkt,

00:11:46: dann weiß man, dass das kommt.

00:11:49: Der Ursprungstext ist von Wolfram von Aschenbach.

00:11:52: Ist ja auch in der

00:11:54: Nähe.

00:11:57: Und Richard Wagner macht in seiner Zeit mit den Hintergrund auch seiner Zeit und seiner Vorstellungen von Welt ein neues Kunstwerk.

00:12:08: Das gab es tatsächlich auch in der Literatur.ddr.

00:12:11: und da ist es aber eine Besonderheit, weil die Literatur.ddr zwar natürlich deutsche Literatures, aber in einem System entstanden ist, dass ein sozialistisches war.

00:12:24: Da hat man zunächst natürlich das Gefühl, dass Mittelalterliche Texte dafür völlig uninteressant sind.

00:12:32: Grad die großen Eben, die man kennt, da geht es natürlich um Adlige

00:12:37: und um Könige.

00:12:38: Da geht es um

00:12:39: König Artus und so.

00:12:40: Also da kann natürlich... Und da denkt man natürlich, ja gut, da kann vielleicht so ein Arbeiter- und Bauernstart jetzt nicht so viel damit anfangen.

00:12:51: Und das stimmt zum Teil auch.

00:12:55: lange hat man irgendwie sagt, damit beschäftigen wir uns auch wissenschaftlich gar nicht.

00:12:58: Das sind

00:12:59: andere Texte vielleicht interessant, da wir jetzt die Eulenspiegel aus dem Spätmittelalter, aus der frühen Neuzeit oder sehr Simplicissimus und solche Sachen.

00:13:09: Aber es gibt auch Autorinnen und Autoren, die haben sich sehr stark damit beschäftigt und zwar unter anderem Irmtraut Morgner, die einen ganz großartigen Roman geschrieben hat.

00:13:21: Der hat einen etwas sperrigen Titel.

00:13:23: Der heißt nämlich Leben und Abenteuer der Trobadura Beatrix

00:13:28: nach

00:13:28: Zeugnis.

00:13:29: Nach Zeugnis in ihrer Spiel.

00:13:30: Frau Laura, das ist ein ewig langer.

00:13:32: Ich habe irgendwann... Entschuldigung.

00:13:38: Ist das die Eleonora, die Mutter vom Richard Löw?

00:13:44: Ja, ja.

00:13:45: Nee, ist es nicht.

00:13:46: Und zwar gibt es... Also... Also eine Troubadour, also das Wort gibt es eigentlich nicht.

00:13:54: Es gibt in Frankreich und in Südfrankreich im oksitanischen Bereich, gab es Troubadour.

00:14:02: Und das kann man ein bisschen vergleichen mit den deutschen Minnesängern.

00:14:09: Das sind halt die Lieddichtung vor allen Dingen betrieben haben und was es im deutschsprachigen Raum nicht gibt.

00:14:16: Französischen und Occitanischen Bereich, dass man weibliche Autorinnen hat.

00:14:20: Und eine davon ist Beatrice De Dier, über die weiß man gar nicht so viel.

00:14:25: Und die Forschung ist sich auch gar nicht so sicher, ob es die überhaupt gab.

00:14:29: Weil die biografischen Angaben aber auch von deutschen Minersängern sind ja so spärlich, dass man das gar nicht weiß.

00:14:38: Also Feuchtwangen hat ja auch lange versucht, Geburtsort von Walter von der Vogelweide zu werden.

00:14:46: Aber da fehlen halt einfach die Quellen.

00:14:48: Also da weiß man, dass er halt mit Würzburg verbunden ist, weil er dort dann Weinberg geschenkt bekommen hat und so.

00:14:56: Also das weiß man, aber man weiß vieles nicht und so ist es auch bei Beatrice dir.

00:15:00: Es gibt Lieder, die überschrieben sind mit ihrem Namen, aber es war natürlich auch üblich damals, dass Männer im Namen von Frauen geschrieben haben.

00:15:11: Das bekannteste Beispiel von solcher Lyrik ist auch Wo wir bei Walter von der Vogelweide sind, ist das Lindenlied unter den Linden allen Heide.

00:15:18: Ja.

00:15:21: Das singt ja eine Frau.

00:15:23: Also das ist ja so ein typisches, typischer Text, wo das lyrische ich weiblich ist.

00:15:30: Aber der Autor ist natürlich männlich, also der projiziert natürlich ganz, ganz viel.

00:15:35: Ja, also jetzt sind wir dann einmal ein wenig bei den Kreuzgangsspiegeln.

00:15:40: Das ist ja ihr ... Hauptmedier jetzt.

00:15:45: Und sie haben etwas ganz, ganz Tolles gerade mitbracht.

00:15:49: Und das liegt vor mir, liebe Hörer.

00:15:52: Das ist ein Band, ein antiquarischer Band mit lauter Einladungen und Prospekten zu den Kreuzgangsspielen, seitdem sie existieren.

00:16:05: Und das meine ich, war in der

00:16:08: Nähe von

00:16:11: Und also das ist was ganz Tolles, also da können die jetzt wieder stundenlang den rumblättern.

00:16:18: Und da sind dann die ganzen Prospekte drin, die.

00:16:22: und dann die altmodischen, wie sagen Werbungen von die ganzen Firmen von Feuchtwangen.

00:16:32: Also das ist ganz toll, das ist wunderschön.

00:16:35: Da schau ich dann noch ein bisschen da drin rum.

00:16:38: Also, wie lange gibt es jetzt die Spiele bereits?

00:16:41: Wir haben schon gesagt, seit neunzehntenhundertneunervierzig.

00:16:45: Und wir hatten eigentlich die Idee gehabt, dass man die in dem Benediktiner Klostergarten abspielen lässt.

00:16:51: Hat es da irgendjemand gegeben?

00:16:53: Also es gab drei Männer.

00:16:55: Das war der Otto Schäfer, der Paul Keim und der Otto Kindler.

00:16:59: Die drei

00:17:00: haben ... vor allem die Kreuzgangsspiele damals gegründet.

00:17:06: Allerdings nach dem Krieg war die erste Idee, eigentlich so ein Erdfestspiel zu machen, wie es in Rotenburg den Meisterdruck gibt.

00:17:15: Und in dem gibt es für die Kinderzeche, genau.

00:17:19: Otto Kindler ist ja Theaterschaffender gewesen, der auch in der Zeit des Nationalsozialismus durchaus gearbeitet hat.

00:17:26: Der hat sich mit dem Regime... arrangiert, kann man sagen.

00:17:30: Deswegen ist seine Person jetzt auch nicht ganz unproblematisch.

00:17:36: Und er hat nicht nur Theaterstücke geschrieben und war als Regisseur tätig, sondern er hat auch Abenteuer, Romane und Jugendbücher geschrieben.

00:17:45: Wo man aber, wenn man die anschaut, durchaus sehr nationalistische Tendenzen auch feststellen kann in seinen Texten.

00:17:51: Das muss man sehen.

00:17:54: Das heißt, er war jetzt einer, der hat mit den Nazis kollaboriert.

00:17:57: Er hat sich nicht bewusst für sie eingesetzt hat sich aber auch nicht dagegen gestellt und hat irgendwie ist so ein bisschen mitgeschwommen und nach dem Krieg er ist ja eigentlich in Kobruk geboren und hat viel auch heute in Tschechien gearbeitet war als Regisseur im Stadttheater Marinbad zum Beispiel.

00:18:17: Und den hat er nach Feuchtwangen verschlagen.

00:18:20: und so ein Theatermann möchte natürlich auch wieder Theater machen.

00:18:24: Und da hat er in Paul Kreim, der damals Landrat war und in Otto Schäfer, das war der Leiter des damaligen Volksbildungswerks.

00:18:33: Genau.

00:18:34: Da habe ich mal was gehört davor, ja.

00:18:36: Genau, im damaligen Landkreis.

00:18:38: Also damals war ja, das war ja vor der Landkreisreform, da war ja auch Feuchtwangen.

00:18:43: War alles anders.

00:18:44: Ein

00:18:44: bisschen anders, genau.

00:18:47: Und wie gesagt, die hatten zuerst die Idee, so eine Art Festspiel zu machen.

00:18:51: Da hat Otto Kindler auch einen Text geschrieben, der heißt die Glocken von sixhundertachtenvierzig.

00:18:56: Da geht es um das Ende des dreißigjährigen

00:19:00: Krieges

00:19:01: in Feuchtwangen.

00:19:04: Aber der Text ist auch nicht ganz so gut.

00:19:06: Wir haben ihn noch und haben auch aus dem Text schon mal gelesen, immer mal, wenn wir irgendwelche Jubiläen haben, haben wir das immer mal wieder eingeflochten Teile aus diesem Theatertext.

00:19:18: Aber ganz aufgeführt wurde er nie, weil einfach die Geschichte dann doch nicht so prägnant war, wie jetzt in den Kitzbühel mit irgendwie die Kinder befreien, die Stadt oder in Rotenburg.

00:19:30: Aber

00:19:31: so was hätte man gerne gehabt.

00:19:32: So was hätte man, ja, genau.

00:19:34: Und dann hat man gesagt, nee, also ... wenn wir das für Feuchtwagen nicht so machen können.

00:19:39: Und ich bin froh, dass die Herren damals so weitsichtig waren zu sagen, wir machen nicht nochmal so

00:19:45: was, was es ohnehin schon gibt.

00:19:47: Das spricht ja für Feuchtwagen, das ist gut.

00:19:50: Und dann haben wir gesagt, nee, wir machen ein Freilichttheater und wir verschreiben uns ein bisschen dem klassischen Schauspiel und den Klassiker.

00:19:57: Deswegen wurde im ersten Jahr dann auch ein Klassiker gespielt, nämlich der Faust-Einzig-Grächen, Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe.

00:20:07: Am elften Juli, neunzeintneunundvierzig, war damals Premiere-Otto Kindler, hat Regie geführt und hat auch selbst den Mephisto gespielt.

00:20:16: Das

00:20:17: war Regisseur

00:20:18: und Schauspieler.

00:20:21: Und im ersten Jahr gab es nur sechzehn Aufführungen.

00:20:24: Das muss man sich mal vorstellen.

00:20:27: Jetzt haben wir, also ja, zweitausendfünfundzwanzig, hatten wir hundertneunzig Aufführungen

00:20:34: insgesamt.

00:20:36: Also Wahnsinn.

00:20:37: Also das muss man sehen, wie sich diese Festspiele einfach entwickelt haben.

00:20:41: Ja,

00:20:41: aber sie sind ja berühmt und das kommt, also wo der Leute herkommt, das soll man gar nicht glauben.

00:20:46: Wenn ich manchmal dort bin und dann höre ich von Norddeutschland, wir sind von Dänemark da an der Grenze und wir kommen jetzt ja, also da ist man dann... Wirklich begeistert, dass Leute das so schätzen bei uns an.

00:20:59: Ja, ja.

00:20:59: Jetzt kommen schon viele, viele, viele Leute.

00:21:01: Aber wenn man das mal überlegt, was das für eine lange Zeit auch ist, also wir sind jetzt dieses Jahr, das war im Jahr zweitundzwanzig, war die siebzigste Spielzeit.

00:21:09: Nächstes Jahr die achtundsiebzigste.

00:21:11: Also wir gehen ja schon sehr stark auf die achtzigste Spielzeit zu.

00:21:16: Das ist eine unglaublich lange Zeit, wo sich unglaublich viel entwickelt hat.

00:21:21: Und am Anfang war der Kreuzgang natürlich ein Immerzentrum von Feuchtwanker schon historisch.

00:21:28: Das ist der Ursprung dieser Stadt.

00:21:32: Und ganz am Anfang, das war sehr improvisiert.

00:21:36: Wir haben auch noch ganz alte Fotos, auch aus den Fünfzigern und Sechzigern.

00:21:40: Da waren dann noch so kleine Buchsbaumhäckchen im Kreuzgang.

00:21:43: Da hat man mehr oder weniger spontan so ein bisschen Bänke aufgestellt.

00:21:47: Und das war alles

00:21:48: ... Ja, das hat man alles so ein wenig provisorisch gemacht.

00:21:51: Und jetzt, das hat ja dann so eine Erfolgennachtsichtung, dass man dann eben immer weitermachen konnte und immer verbessern konnte.

00:21:59: Jetzt muss ich mal schnell fragen.

00:22:02: Sie war auch immer im Brandner Kasper.

00:22:04: Das war ein wahnsinniger Erfolg.

00:22:06: Das war sie heute noch.

00:22:08: Und auch die drei Kroschen oben.

00:22:10: Und das war so schlimm.

00:22:11: Ich hab dann die Seeräuber schon immer mitgesungen.

00:22:13: Dann hab ich die Leute

00:22:14: umdrehen

00:22:15: und

00:22:15: hab mir ein wenig dumm angeschaut.

00:22:17: Dann hat mir mein Günder gestüpft.

00:22:18: Jetzt muss ich sie mal fragen.

00:22:24: Wie lange vorher muss jetzt der Spielplan stehen?

00:22:27: Als nächstes ja was?

00:22:31: Wann fängt man da an zu planen mit den Nächsten und wer entscheidet, was eigentlich spielt wird?

00:22:38: Ja, also wir fangen schon sehr, sehr lang vorher an.

00:22:41: Wir überlegen jetzt schon, was wir im Jahr twenty-seven spielen.

00:22:49: Lesen Texte, überlegen, was vielleicht interessant sein könnte zum Apropos Rezeption.

00:22:54: Also welcher Text ist für heute noch interessant?

00:22:57: Also es gibt ja... Sachen da, man sagen, das war damals spannend, aber heute sagt uns das nicht mehr viel.

00:23:04: Und das überlegen wir immer ganz genau, das macht Meister Intendant und ich, dass wir zusammen erstmal überlegen, was würden wir denn gerne mal machen, was mag denn auch das Publikum, das ist natürlich auch ganz wichtig, weil ... Das ist ja nicht immer unbedingt dasselbe, das was wir gerne machen würden und das was das Publikum gerne sehen möchte.

00:23:23: Ja, manche wollen halt immer ihren Klassiker, ihren Brafen und manche wollen halt irgendwie was Lockeres haben.

00:23:28: Das ist schon klar.

00:23:29: Ja, und da

00:23:29: versuchen wir.

00:23:30: Und jetzt seid ihr richtig vielseitig.

00:23:31: Habt ihr so viel, wie viele verschiedene Sachen gibt's im Sieben oder wie?

00:23:37: Wir haben jetzt nächstes Jahr sechs Produktionen, die wir spielen und zusätzlich dann noch im Sommer den Theaterspaziergang und die Mitternachtsreviews sind halt quasi... insgesamt acht.

00:23:48: Ach, dann, ne?

00:23:49: Genau.

00:23:49: Und auch für die Kinder wird

00:24:00: es seit ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... mich auch immer noch, was spielt ihr denn als Märchen?

00:24:19: Obwohl wir natürlich inzwischen nicht mehr nur Märchen spielen, sondern auch die großen Klassiker der Kinderliteratur.

00:24:27: Und mit dem Nixel-Areal oder dem Nixel-Garten ist es so, dass es da ein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen gab, dass der Stadt, dass der Friedrich Nixel der Stadt vermacht hat.

00:24:39: Und das lag relativ langebracht, das war auch sehr verwildert.

00:24:43: Und da hat man dann provisorisch auch angefangen, wirklich provisorisch, ähnlich wie im Kreuzgang, ein bisschen Theater zu spielen.

00:24:53: Kleinkinderteater für die ganz kleinen zwei, drei, vier Jahre und Jugendtheater, weil das einfach besser funktioniert, wenn man ein kleineres Publikum hat, wenn man viel Kontakt auch

00:25:04: hat.

00:25:04: Da passen ja bloß, glaube ich, so hundert Leute.

00:25:06: Hundertreißig.

00:25:07: Hundertreißig, doch.

00:25:08: Passen

00:25:08: da rein jetzt.

00:25:09: Und wie ist jetzt das, wie werden jetzt die Schauspieler ausgewählt?

00:25:14: Gibt es da Agentur und oder bewerben sich die bei ihnen?

00:25:20: oder

00:25:21: alles.

00:25:22: Also natürlich das allererste, was wir natürlich machen, ist dadurch, dass wir im Sommer ja schon immer wissen, was wir im nächsten Jahr spielen, können wir natürlich im Sommer auch schon ein bisschen überlegen, wer von denen, die jetzt gerade spielen, eignet sich denn am besten oder passt am besten auf die Rollen.

00:25:39: Das ist ja das Schöne bei uns, weil wir jedes Jahr nur engagieren können.

00:25:45: können wir jedes Jahr ganz genau die Menschen engagieren, die wir für die Rollen auch brauchen.

00:25:49: Also wenn wir, Sie hatten es ja gesagt, den Brandner Kasper spielen, brauchen wir natürlich Menschen, die Dialekt sprechen können.

00:25:54: Ich gehöre nicht dazu.

00:25:56: Und das ist auch bei den Schauspielenden so.

00:26:01: Also da brauchen wir als Brandner Kasper und als Ponykramer brauchen wir zwei Dialekt-Sprecher.

00:26:07: Und die muss man speziell engagieren.

00:26:10: Wenn wir ein Musical spielen, dann brauchen wir Menschen, die sehen, können ist ja völlig klar.

00:26:16: und das heißt da überlegen wir immer schon bisschen von denen die schon bei uns waren oder die gerade bei uns sind.

00:26:20: wer würde den vielleicht passen.

00:26:22: dann bewerben sich auch immer wieder Schauspielerin Schauspieler bei uns die wir natürlich dann auch anschauen mit dem wir uns zum teil auch treffen vor allen johannes ketzler.

00:26:32: dann arbeitet johannes ketzler Auch an der Schauspielschule in Hamburg.

00:26:37: Und

00:26:38: hat da natürlich Kontakt zu ganz, ganz vielen

00:26:41: Schauspielschülern.

00:26:42: Der hat dann da...

00:26:43: Na, wo man dann

00:26:44: so

00:26:46: die talentiertesten dann auch mal für kleine Rollen engagieren kann.

00:26:51: Also da ist eigentlich alles möglich.

00:26:52: Da ist alles möglich.

00:26:54: Wie man bei den Kreuzgangsspielen quasi zu einem Engagement kommen kann.

00:27:00: Wir schauen, wichtig ist uns, also wirklich ganz, ganz wichtig ist uns die schauspielerische Qualität.

00:27:05: Also ich

00:27:06: war ja mal im Internat in Augsburg und natürlich habe ich ja meine Figur, habe ich einen dicken Freier spielen müssen, einen König Trosselbart.

00:27:14: Und da war ich so, außer mir, habe ich gedacht, ich muss jetzt da einen dicken Freier spielen.

00:27:18: Ich hätte viel lieber Prinzessin gespielt, aber mit meiner Figur war das halt nicht ganz möglich.

00:27:25: Jetzt haben wir ganz schön plaudert, Frau Doktor, und das hat mich ganz freut, was ich noch wie ist jetzt das, wenn es einmal regnet, gibt es da mal vielleicht die Möglichkeit, dass da so eine Marquise drüber saust?

00:27:39: oder ist sowas geplant?

00:27:41: oder hat man das vor oder will man das nicht?

00:27:46: Also wollen würden wir es schon?

00:27:49: Es war ja auch mal geplant, als man in die neue Tribüne... Also, es gab ja die neue Tribüne, die jetzt noch da steht.

00:28:01: Die hat man eigentlich mit Dach geplant.

00:28:05: Das ging dann nicht, weil es technisch unglaublich schwierig war, weil das Problem ist

00:28:09: mit

00:28:09: dem Kreuzgang auch mit der Anlieferung, man muss ja alle großen Teile durch die kleinen Öffnungen.

00:28:17: durchdrahen können.

00:28:19: Die Bögen

00:28:20: sind halt so groß wie sie sind.

00:28:22: Das kann man auch nicht ändern.

00:28:24: Das

00:28:24: ist einfach so.

00:28:26: Und das war dann technisch sehr schwierig.

00:28:28: Seitdem bleiben wir eigentlich ständig im Ball und gucken, was es gibt an technischen Möglichkeiten auch an, weil es entwickelt sich alles weiter, dass man vielleicht mal eine Lösung findet, die die etwas leichter umzusetzen ist, die vielleicht auch mobiler ist, weil ich glaube, den Kreuzgang dauerhaft überdachen kann ja auch keiner wollen,

00:28:48: weil dann hat man die Stützkirche

00:28:50: nicht mehr, den Himmel nicht mehr.

00:28:52: Das heißt, es muss eine mobile Lösung sein und das ist nicht so einfach, weil es doch eine recht große Fläche ist.

00:29:03: Und tatsächlich in den letzten Jahren ist unser größtes Problem eigentlich gar nicht so der Regen, sondern eigentlich mehr die Sonne.

00:29:10: Also, weil die Sonneneinstrahlung, wenn es sehr heiß ist, sehr, sehr

00:29:13: groß ist.

00:29:13: Das ist ja dann richtig,

00:29:14: das

00:29:14: ist ja kuschelt dann.

00:29:17: Das ist eigentlich ein größeres Problem.

00:29:18: Das heißt, wir denken im Moment eher an eine Beschattung, die dann auch ein bisschen Regen abhält.

00:29:25: Weil bei Starkregen oder Gewitter könnten wir sowieso nicht mehr draußen spielen.

00:29:29: Wir gehen es dann in

00:29:30: die Stadthalle Kasten.

00:29:33: Und wenn es leicht regnet, dann verteilen wir Regenhauben.

00:29:35: Das funktioniert eigentlich immer ganz gut.

00:29:39: Wir haben jetzt für nächstes Jahr eine Lösung für Hitze.

00:29:43: Mediterranenländern für Biergärten und so, dass es da so Vernebelungsanlagen mit Wasser gibt, dass man irgendwie die Temperatur in der Luft leicht kühlen kann.

00:29:53: Das macht dann schon was her, ja?

00:29:55: Also wir sind da permanent dran, aber leider, ich habe es mir auch einfacher vorgestellt, aber so einfach, wir sagen halt, wir spannen mal halt so ein Sonnsegel drüber fertig.

00:30:07: Das funktioniert leider so einfach auf der großen Fläche, nicht vor allen Dingen, wenn es wieder weggemacht wird.

00:30:15: Das ist ja nicht so eine Gartenmarkise.

00:30:17: Das ist schon wie sich eine Fläche.

00:30:21: Wir sind dran

00:30:22: und

00:30:23: wir hoffen auch, dass es da irgendwann sicher eine gute Lösung geben wird.

00:30:28: Aber das dauert noch ein bisschen.

00:30:30: Na ja, dann warten wir.

00:30:32: Und was ist jetzt nächstes Jahr alles irgendwie so geplant?

00:30:36: Also nächstes Jahr haben wir tatsächlich auch wieder... Sie haben es ja schon gesagt, dass wir auch gerne immer mal Klassiker spielen und das dem fühlen wir uns auch immer noch verpflichtet.

00:30:46: Deswegen haben wir einen großen Komöding-Klassiker wieder im Programm.

00:30:49: Der Diener zweier Herrn wurde hier auch schon ein paar Mal gespielt.

00:30:53: Eine ganz, ganz tolle italienische Komödie mit sehr viel Verwechslung und natürlich auch Liebe

00:31:00: und

00:31:01: bisschen Dramatik.

00:31:02: Und das macht der Achim Konrad als Regisseur, der auch das die italienische neu übersetzt, Goldoni.

00:31:13: Und da wird es auch ein bisschen Musik geben.

00:31:15: Also wir machen das so ein bisschen... richtig schönes deutsche Vita auf einer Piazza

00:31:21: in Venedig.

00:31:24: Das wird ganz sicher ganz großartig.

00:31:26: Dann haben wir als zweite Position an modernen Klassiker, den viele von der Verfilmung kennen, nämlich der große Gatsby

00:31:36: von

00:31:37: Fitzgerald.

00:31:40: Das ist ja ein Roman, der ist Genau vor hundert Jahren erschienen, im Jahr nineteen fünfundzwanzig in Amerika.

00:31:48: Und der ist ganz, ganz spannend, weil der auch ganz, ganz viel erzählt.

00:31:54: wie Amerika funktioniert.

00:31:55: und im Moment schauen wir natürlich aufgrund der aktuellen politischen Situation sehr nach Amerika und

00:32:01: Europa,

00:32:02: weil Amerika war ja immer lange politisch ein ganz ganz verlässlicher Partner für Europa.

00:32:07: Das sieht in den letzten Jahren deutlich anders aus.

00:32:13: Und Fitzgerald beschreibt dieses Amerika der zwanziger Jahre ganz, ganz toll.

00:32:18: Er hat auf der einen Seite natürlich

00:32:20: diese

00:32:21: lowering twenties.

00:32:23: Wir werden da wirklich kostümmäßig aus dem vollen Schöpfen, also die werden ganz tolle Kostüme kriegen.

00:32:31: Da haben wir den Kostümbildner, der auch schon in diesem Jahr für stolz und Vorteil die Kostüme gemacht hat, der Bernhard Westermann.

00:32:37: Das war ja auch schon großartig, das Gefühlbild.

00:32:40: Da freue ich mich sehr darauf.

00:32:41: Wir werden auch Musik haben aus der Zeit.

00:32:44: Wir haben ein Ensemble, das sehr gut singen kann.

00:32:47: Also da kann man das ein oder andere sicherlich einstreuen.

00:32:51: Das wird dann bestimmt ein großer Erfolg wieder.

00:32:54: Ich hoffe, das Interesse ist groß.

00:32:58: Und es ist aber natürlich eine Herausforderung, so ein Riesen-Roman natürlich dann in den Kreuzgang zu kriegen.

00:33:05: Aber wir sind auf einem guten Weg.

00:33:07: Also ich bin

00:33:08: da.

00:33:10: Und für Kinder spielen wir die kleine Hexe.

00:33:14: Kinderbuchklassiker.

00:33:16: Genau,

00:33:17: das kennt man ja auch, so ganz, ganz tolle, charmante Geschichte von der kleinen Hexe, die eine gute Hexe sein will.

00:33:24: Und dann das Miss versteht, dass eine gute Hexe ja eigentlich böse ist.

00:33:28: Ja, das ist schon, ja,

00:33:30: das war süß, aber trotzdem

00:33:33: ganz... Sehr, sehr, sehr niedlich.

00:33:35: Und im Nixegarten, unser zweiten Spielstück, da haben wir das Kleinkinderstück, die Prinzessin auf der Erbse.

00:33:41: Oh ja, schau

00:33:42: mal.

00:33:44: Wo es bei uns so ein bisschen auch darum geht, der Prinz soll ja eine richtige Prinzessin heiraten.

00:33:50: Und dann fragen wir natürlich, was ist denn eine richtige Prinzessin?

00:33:53: Wie muss die denn sein?

00:33:55: Muss die immer Kleider tragen und eine Krone?

00:33:57: Oder kann die nicht vielleicht auch Fußball spielen?

00:33:59: Das kann ja auch eine richtige Prinzessin sein.

00:34:03: Versuchen wir die Kinder aus so ein bisschen zu öffnen und zu sagen.

00:34:05: Was

00:34:05: die dazu machen, ne?

00:34:06: Das finde ich ganz gut.

00:34:08: Das muss nicht jeder auf einer Erbsi sein.

00:34:10: Genau, genau.

00:34:12: Und das ist, das ist ganz spannend.

00:34:13: Für Jugendliche spielen wir E.T.

00:34:15: Hoffmanns, der Sandmann.

00:34:16: Das ist

00:34:16: wirklich eine Schau.

00:34:18: War eine Geschichte, die sehr, die zwar jetzt auch nicht neu ist, das, ähm, achtzehnundsechzehn erschienen, aber es geht im Kern auch um die... eines jungen Studenten zu einer Automatenfrau.

00:34:31: Und das Thema KI und künstliche Intelligenz und auch Chatbots und Chat GPT.

00:34:40: Das ist so spannend auch für junge Leute, dass wir gesagt haben, den Stoff, den wollen wir mal in die Gegenwart heben.

00:34:49: Das ist eigentlich verwunderlich, dass der so alt ist.

00:34:53: Das ist ja schon mal interessant für mich, da müsste ich auch mal hingehen.

00:34:57: Also da geht es wirklich darum, was passiert mit einem Menschen, der dann nur noch mit der Technik kommunizieren möchte und eigentlich auch die Verbindung.

00:35:07: zu den realen Menschen und zu den wirklichen Freunden verliert, was ja oft genug passiert im Internet.

00:35:15: Ja,

00:35:15: das passiert viel.

00:35:16: Es ist oft da immer so, ich sehe es sehr oft, wenn man im Zug sitzt, die sich gegenseitig kontaktieren, statt dass man redet, nein, das wird alles mit dem Handy gemacht.

00:35:27: Ja, und das macht was.

00:35:30: Ja,

00:35:30: ja.

00:35:31: Und dann spielen wir noch einen ... Erwachsenenstück in der Scheune, das haben wir jetzt seit ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr

00:35:55: ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... Also es hat mich jetzt wahnsinnig gefreut.

00:35:59: Das war so interessant.

00:36:00: Das war von der ersten Minute an bis zur letzten Minute.

00:36:05: Brand interessant für mich.

00:36:07: Und ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen, Frau Dr.

00:36:09: Wüstenhagen, dass Sie sie die Zeit nochmal haben und mit mir zu plaudern.

00:36:14: Sehr

00:36:14: gerne.

00:36:15: Sehr gerne.

00:36:15: Also wenn man mich nach Literatur fragt, dann red ich immer.

00:36:18: Wenn

00:36:18: man sich genau wohin

00:36:19: muss.

00:36:19: Dann red ich immer sehr, sehr gerne.

00:36:22: Das ist doch schön.

00:36:22: Das ist doch gerade schön.

00:36:23: Und so soll es ja sein.

00:36:25: Also vielen Dank.

00:36:26: Herzlichen Dank, Frau Dr.

00:36:27: Gell.

00:36:29: Ja, auch ich bedanke mich, Barnett zuzuhören und wenn Sie

00:36:34: den

00:36:35: Magas Bralle-Blautertaschen-Podcast abonnieren wollen, dann machen Sie das.

00:36:41: Am Ende dieser Sendung können Sie auf einen Knopf drücken und dann können Sie das Abonnement bekommen und Sie werden immer über den neuesten Podcast von der MAGA informiert.

00:36:52: Und bedanke mich noch bei allen.

00:36:53: Bis dann.

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